Ich lese hier schon einige Zeit lang mit. Meine Frage ist: Könnte man sich, ob man Beschneidungen jetzt gut oder schlecht findet, nicht auf einen Grundkonsens einigen, der des 21. Jahrhunderts würdig ist? Der Grundkonsens sollte lauten:
Kein Kind (weder weiblich noch männlich) sollte einem medizinischen Eingriff unterzogen werden (dürfen), der nicht unmittelbar unausweichlich notwendig ist.
Schließlich ist ja der Streit von Beschneidungsbefürwortern und –gegnern nicht mit Fußballanhängertum o. ä. vergleichbar, denn es geht hier um viel mehr, es geht um Einschneidendes, Endgültiges. Die Beschnittenen müssen schließlich ein Leben lang mit dem veränderten/ denaturierten Penis klarkommen. Es geht meiner Meinung nach ausschließlich um die Betroffenen selber.
Alle (Penis-) Modifikationen, die neben Nachteilen später auch Vorteile bieten könnten, sollte der Betroffene beim Erreichen der Volljährigkeit auch selbst entscheiden können. Ich meine, wir sind schließlich im 21. Jahrhundert und nicht in einer Zeit, wo Traditionen oder gesellschaftliche/ familiäre Hierarchien über das Individuum bestimmen (sollten). Bezogen auf das Thema heißt das: Ein verantwortungsvoller Operateur kann dem volljährigen jungen Mann (sofern Interesse besteht) dann die vielen Beschneidungsmöglichkeiten auseinandersetzen samt deren unterschiedlichen Auswirkungen auf Penisfunktion, Empfindungen, Optik usw.
Bei mir war es nämlich so, dass mein Vater (und nur er) seinerzeit „befürchtete“, ich würde bestimmt einmal Probleme aufgrund der angeblichen Enge meiner Vorhaut bekommen. Damit brachte er mich im Alter von 9 Jahren auf den Operationstisch. Ich war nicht einmal informiert, was an mir zu tun beabsichtigt war, geschweige denn konnte ich unter verschiedenen Angeboten auswählen.
Später stellte ich verbittert fest, dass mein Penis im Vergleich zu den Gleichaltrigen offensichtlich weniger Bestandteile hatte, ich meine Eichel nicht mehr verdecken konnte und mein gesamtes Ding ohne den Vorhautrüssel deutlich kürzer erschien. Das war äußerst schlecht für mein Selbstwertgefühl.
Ich finde, das seelische Leid und der Zorn auf meinen Vater wären sämtlich vermeidbar gewesen, wenn ich in einem Alter, wo tatsächlich unter Umständen ein Problem aufgetreten wäre, mir selber aus den vielen Operationsmöglichkeiten eine passende Variante aussuchen hätte können bzw. dürfen.
Ich habe heute, nach 30 Jahren noch, die gleiche Wut auf meinen Vater, dass er mich so leichtfertig (weil er gehört hatte, dass eine engere Vorhaut später einmal nicht gut sein soll) beschneiden hat lassen, nur weil er selber nichts dabei fand.
Für mich besitzt er damit keine natürliche Autorität mehr.
Kein Kind (weder weiblich noch männlich) sollte einem medizinischen Eingriff unterzogen werden (dürfen), der nicht unmittelbar unausweichlich notwendig ist.
Schließlich ist ja der Streit von Beschneidungsbefürwortern und –gegnern nicht mit Fußballanhängertum o. ä. vergleichbar, denn es geht hier um viel mehr, es geht um Einschneidendes, Endgültiges. Die Beschnittenen müssen schließlich ein Leben lang mit dem veränderten/ denaturierten Penis klarkommen. Es geht meiner Meinung nach ausschließlich um die Betroffenen selber.
Alle (Penis-) Modifikationen, die neben Nachteilen später auch Vorteile bieten könnten, sollte der Betroffene beim Erreichen der Volljährigkeit auch selbst entscheiden können. Ich meine, wir sind schließlich im 21. Jahrhundert und nicht in einer Zeit, wo Traditionen oder gesellschaftliche/ familiäre Hierarchien über das Individuum bestimmen (sollten). Bezogen auf das Thema heißt das: Ein verantwortungsvoller Operateur kann dem volljährigen jungen Mann (sofern Interesse besteht) dann die vielen Beschneidungsmöglichkeiten auseinandersetzen samt deren unterschiedlichen Auswirkungen auf Penisfunktion, Empfindungen, Optik usw.
Bei mir war es nämlich so, dass mein Vater (und nur er) seinerzeit „befürchtete“, ich würde bestimmt einmal Probleme aufgrund der angeblichen Enge meiner Vorhaut bekommen. Damit brachte er mich im Alter von 9 Jahren auf den Operationstisch. Ich war nicht einmal informiert, was an mir zu tun beabsichtigt war, geschweige denn konnte ich unter verschiedenen Angeboten auswählen.
Später stellte ich verbittert fest, dass mein Penis im Vergleich zu den Gleichaltrigen offensichtlich weniger Bestandteile hatte, ich meine Eichel nicht mehr verdecken konnte und mein gesamtes Ding ohne den Vorhautrüssel deutlich kürzer erschien. Das war äußerst schlecht für mein Selbstwertgefühl.
Ich finde, das seelische Leid und der Zorn auf meinen Vater wären sämtlich vermeidbar gewesen, wenn ich in einem Alter, wo tatsächlich unter Umständen ein Problem aufgetreten wäre, mir selber aus den vielen Operationsmöglichkeiten eine passende Variante aussuchen hätte können bzw. dürfen.
Ich habe heute, nach 30 Jahren noch, die gleiche Wut auf meinen Vater, dass er mich so leichtfertig (weil er gehört hatte, dass eine engere Vorhaut später einmal nicht gut sein soll) beschneiden hat lassen, nur weil er selber nichts dabei fand.
Für mich besitzt er damit keine natürliche Autorität mehr.