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Channel: Willkommen in den NetDoktor.at Foren! - Beschneidung
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Beschnitte werden instrumentalisiert (66 Antworten)

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Abgeleitet vom Thread „Es geht niemanden etwas an“ Beitrag von Manfred am : 07. Juli 2014 19:38

Am 6. Mai 2014, fand in Köln ein „Wissenschaftliches Symposium: „Genitale Autonomie: Körperliche Unversehrtheit, Religionsfreiheit und sexuelle Selbstbestimmung – von der Theorie zur Praxis“ statt. Anschließend fand eine Demo mit Gang durch die Kölner Innenstadt statt. Interessehalber habe ich daran teilgenommen.

Befremdend war schon mal die Forderung des Veranstalters MOGIS Originaltext: „Gegen eine Gebühr von 10 Euro werden Teilnahmebestätigungen zur Abrechnung bei Dienstreisen ausgestellt“ Hiermit gemeint war die Teilnahme am Symposium. In der Regel erhalte ich solche Bescheinigungen kostenlos mit der Rechnung oder ist bereits Inhalt der Rechnung. Es scheint als dass sich die Antibeschneidungsbewegung als gute Einnahmequelle hernehmen lässt, die aber dann Gemeinnützig und steuerbefreit, -versteht sich von selbst.

Es kam was kommen musste: Ein Redner zeigte dann tatsächlich 25 - 30 Bilder von verpfuschten Beschneidungen, wohl in der Hoffnung hiermit Eindruck zu gewinnen. Allerdings: Alle Bilder stammten aus afrikanischen Ländern und es war erkennbar, dass die Beschneidungen alles andere als unter hygienischen Standards erfolgten. Ja so emotionalisiert man ein Thema,- siehe letzter Absatz.

Ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, dass hier ein Thema mit allen Mitteln „verwissenschaftlich“ werden soll unter Beibringung von Rechts-, Medizin-, Ehtik- und Psychologie“experten“. Und das schöne daran: Das juckt niemanden. Wer seinen Sohn beschneiden lassen möchte macht es. In Österreich, in Deutschland, in Schweden in der Türkei oder sonst wo.

Verschiedene Redner und Rednerinnen traten während der Demo auf. Bei einigen war ich mir sicher, dass Ihre Arbeit seit längerer Zeit das Thema „Beschneidung von Mädchen“ zum Inhalt hatten. Allerdings von Jungenbeschneidungen absolut keine Ahnung hatten und sich zweckmäßiger Weise dieses Sachthema zu eigen gemacht haben oder darf ich sagen zu Nutze gemacht haben? Nach dem Motto: Och- dieses Thema könnten wir uns auch noch zuwenden,- der Gemeinnützigkeit und des Spendenaufkommens wegen, meine ich.

Wenn ich mir dazu die IT- Seite von MOGIS ansehe und dort lese: „Im Verein MOGiS e.V. haben sich Betroffene sexuellen Missbrauchs, sexueller Ausbeutung und sexualisierter Gewalt zusammen¬geschlossen um ihren Interessen eine Stimme zu geben.“ Fehlt mir der Sachbezug zu Beschneidungen von Jungen. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Beschnittene werden in gleichem Atemzug mit sexuellen Missbrauch, sexueller Ausbeutung und sexualisierter Gewalt genannt. Beschnittene werden gar nicht gefragt ob sie das überhaupt möchten, sie werden zum Eigennutz einfach instrumentalisiert und vereinnahmt. Wenn das nicht zum Unverständnis in der Bürgerschaft führt weiss ich es nicht.

Auffällig war hingegen, dass niemand den Begriff „Verstümmelung“ in Zusammenhang mit Jungenbeschneidung während der Demo verwendete. Auffällig dahingehend, das doch sonst die Beschneidungsgegner keine Gelegenheit auslassen auf die explizite Verstümmelung hinzuweisen, um Beschnitte so zu benennen um ihnen deshalb ein Stigma aufs Auge drücken zu können. Die Rede war nun von „Beschneidung negativ Betroffener“. Ja was ist dass denn? Ein Paradigmenwechsel oder das notgedrungene Annähern an die Normalität um ein besseres Verständnis in der Bürgerschaft zu erlangen?

Genau das würde auch diesem Forum gut tun.

Abgelöst von abgehobenen Zahlen- und Prozentdrescherei und der besonderen Vorliebe zu benennen, dass Beschnitte (= Verstümmelte) doch allesamt riesige Probleme haben, als dogmatische Feststellung und absoluter Glaubenssatz.

Es wurden auch ganz andere Zahlen „von Beschneidung negativ Betroffener“ genannt, als hier in den Foren immerzu genannt werden und zwar erheblich geringere. Es fehlt hierzu der Platz darauf einzugehen. Allerdings war ich erstaunt darüber, dass nach Rede eines Protestlers in Australien über 70% der Männer beschnitten sind.

Ein User (Manfred) führt im oben genannten Thread auf, dass 70% der Deutschen für unversehrte Genitalien sind und nach einem Streitgespräch in der Sendung ZDF Info zwischen Beschneidungsgegner und Befürworter waren es gar 85 % der Zuseher.

Der Stadtverwaltung Köln wurden 1.500 Demonstranten offiziell für diesen Tag gemeldet. Gezählt habe ich gerade mal 27! Sogar MOGIS sagt Originaltext: „Wegen des beschränkten Platzangebots (75 Plätze) wird um eine frühzeitige Anmeldung an folgende Adresse gebeten (....)“ gemeint waren die Plätze beim Symposium.

Ja wo sind sie denn,- wo laufen sie denn fragte schon Loriot. Ich wandele ab und frage: Wo waren sie denn, die vollmundig genannten 70% Deutschen?

Sie werden etwas anderes wichtiger gefunden haben als sich einem Sub-Sub- Thema zuzuwenden, welches von einigen Wenigen mit Menschenrechtsverletzung und als exorbitant bezeichnet wird, Anderen wiederum und der deutlichen Bevölkerungsmehrheit am Allerwertesten aufgrund von Geringfügigkeit vorbeigeht. Sub-Sub- Thema, es wird kein Handlungsbedarf gesehen, aber auch nicht erkannt -ein Underdog- Thema eben.

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